Montag, 16. Oktober 2006

Verwandte, Tintenfische, Malaria und ICH

Schön war es, mein Wochenende. Und umso trauriger fühlte ich mich, als ich mich gestern Nachmittag wieder auf den Weg nach Wien machte. Nicht alleine die Tatsache, dass ich wieder zurück in die Großstadt musste, sondern mehr noch die Wetterverhältnisse aufm Heimweg machten mich tief. Der Herbst hat für mich immer so was Endgültiges. Wie ein Kranker, der weiß, dass er sterben muss. Der Sommer geht zu Ende. Nein, er ist bereits zu Ende. Und so gerne ich die sonnigen Herbsttage liebe, die anderen Tage, die mit Nebel, Regen, Wind und Kälte getränkt sind, fürchte ich umso mehr. Ich weiß nicht, was genau es ist, das mich so schwermütig werden lässt. Ist es das Tageslicht, das immer weniger wird? Ist es die Kälte, die jeden Abend in meine Wohnung gekrochen kommt? Ist es der Gedanke, dass bald die Welt um mich in die weiße Kacke getaucht ist, die in Wien nur entfernt an Schnee erinnert und die Heimfahrten nach Oberösterreich behindern? Ich weiß es nicht. Höchstwahrscheinlich ist es die Kombination von allem zusammen. Jetzt heißt es Zähne zusammenbeißen und die restlichen, schönen Tage genießen, die noch kommen werden.
Tja, jedenfalls hatte ich am Freitag eine Filmvorführung in Tragwein. Sah dem eigentlich sehr entspannt entgegen. Hatte ja bereits viele solcher Vorführungen mit anschließender Publikumsdiskussion hinter mich gebracht. Außerdem war der Veranstalter ein Bekannter von mir und es waren einige Freunde anwesend. Als ich aber die Veranstaltungshalle betrat, hat es mich gleich mal ordentlich gerissen. Da steht doch glatt Onkel Peppi, Tante Marianne und Tante Helga. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Sie waren, ohne dem Wissen meiner Eltern, von weit her gekommen, um den Film zu sehen. Hat mich schon stark überrascht, dass die sich das angetan haben. Ich war aber auch stark verunsichert, wie sie wohl auf den Film reagieren würden. Den Film selbst, hab ich mir natürlich nicht mehr angesehen. Derweil ging ich mit dem Bärtigen eine Runde spazieren und trank ein Bier zur Beruhigung. Nach dem Film, die Diskussion. Lächeln auf den Gesichtern meiner Tanten samt Onkel. Da seh ich noch 2 Verwandte, die mir vorher gar nicht aufgefallen waren. Eine davon war in der Hauptschule meine Handarbeitslehrerin mal ganz nebenbei bemerkt. Ebenfalls ein Lächeln im Gesicht. Naja, so schlimm kanns ja wohl nicht gewesen sein. Auch der Umschnalldildo der Susi so gut gestanden ist (haha) schien sie nicht so schockiert zu haben, wie ich geglaubt hatte. Nachdem ausdiskutiert war und wir weiter ins Malaria gezogen sind, haben der Bärtige und ich unabhängig voneinander und unwissend, ein und dieselbe Frau angebaggert, sind aber trotzdem alleine und doch zusammen gegen 2.00 Uhr Morgens noch nach Linz gefahren um unseren Dusel auszuschlafen. Alles in Allem ein gelungener Abend.

Dickless

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