ANOTHER BRICK IN THE WALL

Ich sitze in meinem Bett, eine Flasche Bier am Nachtkastl und eine Träne in den Augen, die nicht und nicht über die Wangen laufen will. Gut so. Männer weinen nicht und männliche Zwitter schon gar nicht. Will mich dieser Gefühlsduselei nicht mehr hingeben wollen. Und wenn’s heut noch heftiger wird, schmier ich mir einfach noch ein Päckchen Testosteron auf den Arsch. Immer und immer wieder. Solange, bis der letzte Rest weiblicher Emotionen aus meinen Körper raus testosteronisiert ist. Ich hasse diesen Teil meiner Seele, der da rumsitzt und sich verlassen und leer fühlt und nicht fähig ist, zu sagen: „Naja, dann halt nicht“ und weiterzieht und die nächste angräbt. Ich hasse mich dafür, mein Herz nicht so weit unter Kontrolle zu haben, um den kleinsten Anflug von VERLIEBTHEIT sofort im Keim erstickt zu haben. Ich hasse mich dafür, mich so verletzbar gemacht zu haben. Ich habe es zugelassen und nun muss ich die Konsequenzen daraus ziehen. Sehen, wie ich das wieder vergessen kann. Soweit, dass ich keinen Schmerz mehr fühle und doch nicht soweit, um nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder in diese Falle zu tappen. Alkohol ist ein gutes Mittel. Für den Moment zumindest. Drogen wären noch besser, aber ich werde mich nicht mehr in diesen Teufelskreis reinziehen lassen. Und schon gar nicht wegen jemandem, der es nicht und nimma wert ist. Aber die Gedanken sind da. Das geb ich zu. Ich aber bin stärker. So stark um nicht ins Auto zu steigen und zum nächsten Umschlagplatz zu fahren, aber nicht stark genug um zu verhindern, dass die Nase läuft. Warum hab ich mir das angetan. Ich weiß es nicht. Vielleicht weil noch ein letzter Rest Hoffnung in mir war, diese Welt nicht alleine durchschreiten zu müssen. Liebenswert zu sein. Der besondere Mensch im Leben eines Anderen zu sein, auf den so viele hoffen Nun sitze ich da und bereue. Bereue, mich wiedermal in so eine Situation gebracht zu haben. Bereue, nur Bier und keinen Tequilla im Kühlschrank zu haben. Damit ginge das Scheißgefühl am schnellsten weg. Wenigstens bis ich besoffen in die Federn falle.
THE_WALL
IT WAS JUST ANOTHER BRICK IN MY WALL

Dickless

Dialoge aus dem Abfalleimer

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