Medikamentendepot, Teil 2
Nach einer unruhigen Nacht wachte ich am Morgen ziemlich geschlaucht auf. Die Zimmer in diesem Hotel wurden nämlich auch stundenweise vermietet. Du verstehst was ich meine. Und da die Wände ziemlich dünn waren, musste ich mir die ganze Nacht lang das Treiben der Gottesanbeterinnen, die sich hier ihr Geld als Dominas verdienten, anhören. Und das war bei Gott nicht nett anzuhören. Ich kam mir vor wie in der Folterkammer. Schreien und Stöhnen in der Endlosschleife. Das Frühstück habe ich gerne ausgelassen, da die Straßen gesäumt waren von verschissenen, ausgevögelten Insektenleibern, die angesichts der bereits einsetzenden Morgensonne anfingen, fürchterlich zu stinken. Da vergeht einem wirklich alles. Ich machte mich sofort auf die Suche nach dem großen Kastanienbaum unter dem Ping und Pong nun angeblich leben sollten. Nach langer Herumfragerei habe ich die dann gegen 11.00 Uhr vormittags gefunden. Die Gulaschsuppenkonserve war aber leider wie ausgestorben. Drinnen fand ich nur einige Schamhaare, die zweifellos von Ping und Pong stammten. Waren sie ausgezogen? Ich beschloss mich noch ein wenig umzusehen. Die Regale waren voll von Testosteronampullen, Spritzen, Rumkugeln und diversen Sexspielzeugen. Ping und Pong waren also Testosteronjunkies. Wie konnte es nur soweit kommen? Draußen vor dem Haus war eine Bowlingbahn angelegt und hinter dem Haus fand ich ein riesiges Spinnennetz vor. Darunter: weitere Schamhaare von ihnen. Das kommt mir schwer verdächtig vor. Christl! Mein Gott! Christl hatte auch Ping und Pong auf dem Gewissen. Ich verließ blitzartig die Dose und eilte zurück zum Motel um meine Sachen zu holen. Ich musste so schnell wie Möglich zurück zu Steve um ihn zu warnen. Gut, das ich den Hirschkäfer noch mal kurz getroffen habe. Der erzählte mir nämlich, dass ihm nach meiner Fragerei wegen Christl gestern, was Wichtiges eingefallen war. Eine Spinne trieb hier nämlich mal ihr Unwesen. Damals nannte sie sich aber noch Mary. Das war auch der Grund, warum ihm diese Sache nicht gleich eingefallen war. Sie war über Nacht einfach aufgetaucht, hatte aber damals noch ihren Mann Kenny dabei. Sie waren frisch verheiratet und wollten hier ihre Flitterwochen verbringen. Aber schon am nächsten Morgen sah man sie durch die Straßen laufen und laut nach Ihrem Mann rufen. Sie gab an, dass er in der Nacht Zigaretten holen gegangen war und nicht mehr zurückkam. So richtig glaubte ihr das aber keiner, da sie schon nach einer Woche wieder vor dem Traualtar stand. Und zwar mit Fritz. Mir ihm ist sie hinten an die große Kastanie gezogen und man hat nie mehr was von ihnen gehört. Oh mein Gott, sie hatte Kenny getötet! Und dann Fritz, Ping und Pong, Chipsy, meinen Floh und nun will sie anscheinend auch uns an den Pelz. Ich musste sofort zurück zu Steve. Um mir den Langen Weg zu sparen, der viel zu lange dauern würde, buchte ich einen Charterflug bei der Air Libella. Ich musste Steve retten.
Dickless - 2. Sep, 22:37