Einstandsfeier

Hey Alex!
Wie geht’s? Was solln die ganzen SCHWEINEREIME?
Ich wurde nach bestandener Aufnahmeprüfung erst mal der ganzen Kommune vorgestellt. Aber all die Namen kann ich mir sowieso nicht auf einmal merken. Ich konnte mich nur mehr an den Namen der Qualle erinnern, die so schön hat gebrannt auf mein Vorhaut. Sie heißt Ardnaxela und sie ist wunderschön. Ein Name, der noch mehr auf der Seele brennt, als ihre Nesseln am Gemächt. Leider war sie bereits verschwunden, als ich im Morgengrauen vor all den Wesen erwachte. Ich hatte sie seit dem nicht mehr gesehen. Nur der süße, brennende Schmerz der blieb, erinnerte mich an ihre sanften Berührungen. Nach meiner offiziellen Aufnahme als außer-ordentliches Mit-Glied wurde erst mal deftig gefeiert. Den ganzen Tag lang. Es gab ein Seetang und Algenbuffet und getrunken wurde vergorene Kokosmilch, die einen langen, heftigen aber doch lieblichen Rausch erzeugte. Ich hatte lange mit Moto geredet. Er war schon vor langer Zeit hierher gekommen und hatte aus einem Haufen rivalisierender Arten eine Kommune gemacht, in der das Wort GEMEINSCHAFT groß geschrieben wurde. Seither wurde er wie eine Art Dorfältester behandelt und alle fragten ihn, wenn es um wichtige Anliegen ging. Er war wirklich eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er strahlte Weisheit, Güte und Mitgefühl aus, wie ich es noch nie bei jemandem erlebt hatte. In einer Grotte, hinten im Wald, hatte er sein Zuhause, wo er jeden Tag meditierte und Wünsche zum Wohl aller Wesen an die Buddhas machte. Eigentlich wollte er nie in diese Position, in der er heute ist, aber es hat sich einfach so ergeben. Alle Wesen blicken zu ihm auf. Ansonsten wurde der Abend zu einem Gelage, wie einst bei den alten Römern. Es wurde gefressen und gesoffen und bereits um 4 Uhr Nachmittag, machten sich die ersten von uns auf, um ins Meer zu kotzen. Bereits bevor die Sonne untergegangen war, waren mehr als die hälfte aller Anwesenden im Rausch nach Hause getorkelt. Der Rest, also Bernie, Detlef, Rüdiger, die Ratte Frankie, die mir zuvor zu trinken gab, Blacky, der Maulwurf und andere waren noch übrig. Aber auch nicht mehr all zu lange. Spätestens um 23.00 Uhr war ich wieder alleine am Tümpel. Und sturzbesoffen. Ich lag im Schein, des immer dünner und dünner werdenden Mondes und dachte an Steve, den Müllplatz, meine Tonne und Ardnaxela. Und als würde ein Gedanke Wirklichkeit, beobachtete ich, wie Naxel durch den engen Verbindungskanal zwischen Meer und unserem Tümpeltreff hereingeschwebt kam. Leuchtend von fluoreszierenden Partikeln in ihrer Haut, schön wie eine Göttin und erhaben wie eine Königin. Und weil mir der Body sowieso noch brannte von der Nacht zuvor, hüpfte ich ohne viel zu zögern in den warmen Whirlpool aus Meerwasser, Schlamm und Naxel.
Bob

Dickless

Dialoge aus dem Abfalleimer

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