Brokeback Mountain Feeling
Gerade liege ich in meiner Wohnung und weiß nicht wohin. Ich habe mir heut eine DVD von BROKEBACK MOUNTAIN gekauft und mich nach der Arbeit in meine Höhle zurückgezogen und bei chinesischem Essen den Film geschaut. Das war ein Fehler. Wie beim ersten Mal, als ich ihn im Kino sah, hinterließ er die gleiche Leere und Nachdenklichkeit, wie bereits Monate zuvor. Damals aber hatte ich eine Freundin mit, die mich danach wieder aus meiner Tiefe herausholte. Heute bin ich alleine. Stehe von Zeit zu Zeit auf und laufe Furchen in den braunen, mit tiefen Kerben versehenen Parkettboden. Kerben, die meiner Seele bereits bestens bekannt sind. Furchen, genau wie in meiner Handfläche. Die nur schlimmes voraussagen. Eine Herzlinie, die so kurz ist, dass sie nicht mal für einen ONE NIGHT STAND reicht. Eine Lebenslinie, die von genau diesen Kerben übersäht ist. Und eine Kopflinie, die genau dieser ausgeprägten Furche gleicht, wie ich sie meine, in meinen Parkettboden zu trampeln. Und so denke ich darüber nach, was in diesem Augenblick wohl fehlen mag. Ich trinke einen Kakao und esse ein Schokokipferl. Es schmeckt nicht, doch ich esse es trotzdem. Nicht das es schlecht wäre. Eigentlich sind die Schokokipferl aus der Bäckerei, bei der ich fast jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit halte um mir Frühstück zu besorgen, die besten. Darum kaufe ich sie ja auch dort. Aber heute schmeckt es einfach nicht. Das Kipferl.
Dickless - 31. Okt, 22:21