Als ich noch ein kleines Mädchen war...

Als ich noch ein kleines Mädchen war, spielte ich liebend gern im Wald. Baute mir Höhlen, kleidete sie mit Moos aus, dass ich mühsam von riesigen Steinblöcken abzog und spielte Steinzeitmensch. Wenns hoch her kam, sogar nur bekleidet mit einem Kartoffelsack mit 3 Löchern. Einem am zugenähten Ende und 2 an den Seiten. Einen Strick um die Hüfte und von der Frisur her, ähnelte ich sowieso auch im „normalen“ Leben einem Höhlenmenschen. Barfuss, versteht sich. Natürlich ist es mir niemals gelungen, ohne Streichhölzer ein Feuer zu zaubern aber gefroren habe ich an jenen Tagen niemals. Oben am Wald unterm Wetterkreuz. Dieses Wochenende traf ich mich mit dem Bärtigen und obwohl wir es am Abend zuvor nicht mehr geschafft hatten, da hochzuklettern, waren wir dennoch am nächsten Tag nach einem Mittagessen mit Familie, auf dem Weg in die Wälder. Nach einem Steilen Anstieg ging es rein in einen wunderschönen Mischwald im Mühlviertel. Die Temperaturen glichen eher einem Frühlingsnachmittag als einem Tag im Dezember. Überall im Wald liegen riesige Felsbrocken herum und damals hatte ich mir immer vorgestellt, dass diese Murmeln eines Riesen gewesen sein mussten weil diese so schon rund waren. Vorbei an Hütten von Einst, musste ich viel an meine Kindheit denken. Wie schön es war. Wie sicher ich mich damals fühlte, im Wald verborgen. Und ich dachte daran, wie viel Kinder heute noch, so ihre Freizeit verbringen, anstatt nur mehr vorm Fernseher und/oder in den Monitor schauend zuhause zu verrotten. Ich dachte daran, wann genau es angefangen hat. Das mit dem ERNST werden. Und dann dachte ich mal ne Weile nix mehr. Weil ich keine Luft mehr bekam vom Bergaufklettern. Irgendwann waren wir dann am „Gipfel“ angekommen. Der höchste Punkt in diesem Gebiet. Oben steht eine Kapelle. WKWetterkreuz sagen alle dazu. GOTT SCHÜTZE UNS VOR BLITZ UND HAGELSCHADEN steht da oben drauf im Mai gehen die Bewohner im Umfeld dort immer zur Maiandacht. So wie ich damals. Mit meiner Oma. 20 Leute passen da sicher rein in die Kapelle. Wir legten oben eine ausgiebige Rast ein und sahen zu, wie Spaziergänger kamen und gingen. Mal mit Hund mal ohne. Mein Hund war natürlich auch dabei und verteidigte die Festung, was angesichts seiner Größe ein Witz war. Der Bärtige erschaute die Umgebung und ich hatte zu tun, meinen Blutdruck wieder auf NORMAL zu bringen. WK2Die Sonne stand tief am Horizont und färbte den Himmel orange und Basballspielend mit Tannenzapfen und einem dicken Ast, traten wir den Abstieg an. Ich hab so gut wie gar nie getroffen und ich fand es ganz lustig, nach Jahren zurückzukehren in einen Ausschnitt meiner damals unbeschwerten Kindheit wo das Leben noch nicht ganz so ERNST war als Heute, wo ich zum Mann geworden bin und trotzdem beides doch nie war.

Dickless

Dialoge aus dem Abfalleimer

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