Krabbencocktail
Alloah
Na da bin ich ja wo gelandet! Als ich aufwachte, fühlte ich mich zum ersten Mal seit Langem wirklich ausgeruht und relaxt. Bernie holte mich gegen Mittag von der Truhe ab und er kam nicht alleine. Seine Kumpels Detlef und Rüdiger waren mitgekommen. Langusten, die extra aus dem Meer gekrochen waren, um den berühmt und berüchtigten Schwanz ohne Mensch dran zu sehen. .
Und nicht nur aufgrund ihrer Namen, wusste ich, aus welcher Wolle diese Jungs gehäkelt waren. Sie waren stock schwul. Also zog ich mit Bernie und den beiden Tunten rüber an den Strand. Ein kleiner Tümpel hat sich von der Brandung gebildet und rund herum saßen lauter Inselbewohner ebenso, wie im Tümpel drinnen. Die Meeresfraktion. Rüdiger, Detlef und Bernie gesellten sich sogleich zu ihnen. Ich gebe zu, bei diesem Anblich musste ich an Krabbebcocktail denken Ehe ich auch noch einen Platz finden konnte, kehrte plötzlich eisige Stille ein. Ein Tausendfüssler erhob sich auf einem großen Stück Treibholz und alle wandten sich ihm zu.
Meine lieben Peanutesen, begann er. Wie mir zu Ohren gekommen ist, ist vorgestern ein Penis ohne Mensch dran hier gestrandet und lebt nun in der Truhe, hinten in der Felswand. Ist dieser Penis ohne Mensch dran anwesend, so trete er hervor. Oder hüpfe. Oder sonst was.
Ich: Ja, hier bin ich.
Wie ist dein Name?
Bob
Wo kommst du her?
Von der Müllhalde.
Wie kommst du hier her?
Also das ist so, meine Freund Steve, der Blinddarm hat mich mit Eva Ameise betrogen und…
STOP, so genau wollte ich das eigentlich gar nicht wissen, gibt’s da auch ne Kurzversion?
Also: Stevie lässt sich von Eva ans Bein Pinkeln, ich seh das, raste total aus, muss weg, buche urlaub, fliege mit Ente, BUMM, Absturz, Ente tot, ich schlafe, Ente weg, Bernie da. Ich weg, nix zuhause, auch jetzt hier. Hinten in der Truhe in der Felswand.
Möchtest du gerne hier bleiben?
Naja, da ich bis jetzt noch keinen Plan hab, wie ich hier wieder weg könnte, JA
Erst wenn du das Aufnahmeritual hinter dir gelassen hast, wirst du als Mit-Glied (hehe) dieser Gemeinschaft und als Peanutese aufgenommen und behandelt werden. Morgen Abend zur selben Zeit, wird dir hier verkündet werden, welche Aufgabe dir gestellt wird und bis dahin, darf kein Lebewesen auf dieser Insel auch nur ein Wort mit dir wechseln.
So, jetzt saß ich da, keiner durfte mir sagen, wer das gerade war, wie er heißt oder was mir bevorstand. Darüber muss ich erst mal schlafen. Wer war bloß dieses Fiech. Scheint so, als wär der hier so was wie der König. Na ich bin gespannt, was das morgen wird.
Bob
Na da bin ich ja wo gelandet! Als ich aufwachte, fühlte ich mich zum ersten Mal seit Langem wirklich ausgeruht und relaxt. Bernie holte mich gegen Mittag von der Truhe ab und er kam nicht alleine. Seine Kumpels Detlef und Rüdiger waren mitgekommen. Langusten, die extra aus dem Meer gekrochen waren, um den berühmt und berüchtigten Schwanz ohne Mensch dran zu sehen. .
Und nicht nur aufgrund ihrer Namen, wusste ich, aus welcher Wolle diese Jungs gehäkelt waren. Sie waren stock schwul. Also zog ich mit Bernie und den beiden Tunten rüber an den Strand. Ein kleiner Tümpel hat sich von der Brandung gebildet und rund herum saßen lauter Inselbewohner ebenso, wie im Tümpel drinnen. Die Meeresfraktion. Rüdiger, Detlef und Bernie gesellten sich sogleich zu ihnen. Ich gebe zu, bei diesem Anblich musste ich an Krabbebcocktail denken Ehe ich auch noch einen Platz finden konnte, kehrte plötzlich eisige Stille ein. Ein Tausendfüssler erhob sich auf einem großen Stück Treibholz und alle wandten sich ihm zu. Meine lieben Peanutesen, begann er. Wie mir zu Ohren gekommen ist, ist vorgestern ein Penis ohne Mensch dran hier gestrandet und lebt nun in der Truhe, hinten in der Felswand. Ist dieser Penis ohne Mensch dran anwesend, so trete er hervor. Oder hüpfe. Oder sonst was.
Ich: Ja, hier bin ich.
Wie ist dein Name?
Bob
Wo kommst du her?
Von der Müllhalde.
Wie kommst du hier her?
Also das ist so, meine Freund Steve, der Blinddarm hat mich mit Eva Ameise betrogen und…
STOP, so genau wollte ich das eigentlich gar nicht wissen, gibt’s da auch ne Kurzversion?
Also: Stevie lässt sich von Eva ans Bein Pinkeln, ich seh das, raste total aus, muss weg, buche urlaub, fliege mit Ente, BUMM, Absturz, Ente tot, ich schlafe, Ente weg, Bernie da. Ich weg, nix zuhause, auch jetzt hier. Hinten in der Truhe in der Felswand.
Möchtest du gerne hier bleiben?
Naja, da ich bis jetzt noch keinen Plan hab, wie ich hier wieder weg könnte, JA
Erst wenn du das Aufnahmeritual hinter dir gelassen hast, wirst du als Mit-Glied (hehe) dieser Gemeinschaft und als Peanutese aufgenommen und behandelt werden. Morgen Abend zur selben Zeit, wird dir hier verkündet werden, welche Aufgabe dir gestellt wird und bis dahin, darf kein Lebewesen auf dieser Insel auch nur ein Wort mit dir wechseln.

So, jetzt saß ich da, keiner durfte mir sagen, wer das gerade war, wie er heißt oder was mir bevorstand. Darüber muss ich erst mal schlafen. Wer war bloß dieses Fiech. Scheint so, als wär der hier so was wie der König. Na ich bin gespannt, was das morgen wird.
Bob
Dickless - 6. Okt, 19:41


Schließlich zeigte mir Bernie mal die Insel, die wirklich nicht sehr groß war. Ich schätze mal dass sie in Länge und Breite nicht über 3,5 km kommt. Alles in Allem war es eine sehr ruhige und idyllische Insel, wären da nicht diese bestialischen Drachen, die hier weit und breit gefürchtet waren. Gesehen hatte ich selber noch keinen, aber nachdem was Bernie mir erzählt hatte, mussten diese Drachen schon grausam auf der Insel gewütet haben. Das Beste, meinte er, ich suche mir mal eine schützende Unterkunft und er wisse auch schon das geeignete Objekt. Minuten später stand ich bereits davor. In einer Felswand, ziemlich nahe am Boden und versteckt durch eine wuchernde Kletterpflanze lag sie. Eingezwängt zwischen den Felsen klemmte eine kleine Truhe, die zu einem Drittel mit getrocknetem Seetang gefüllt war.
Richtig kuschelig war es darin. Ich denke, dass ich mir hier mein Sardinenkonservenbett sparen kann. Die Truhe war aus altem, verwaschenem Holz und sicherlich schon einige Jahrzehnte hier eingeklemmt. Wenige Wurzeln der Kletterpflanze hatten sich bereits ihren Weg durch die Truhe gesucht und so ist das Innere wunderschön mit einem Geflecht aus Wurzeln und Zweigen ausgestattet. Ich muss zugeben, schöner hatte ich nie gewohnt. Meine neue Behausung am Meer, mit Sicht auf den Horizont in einer paradiesischen Umgebung. Da Bernie mir später noch seine Freunde und Bekannten vorstellen möchte, legte ich mich erst mal in mein neues Seetangbettchen. Gute Nacht.
Genau heute um 14.00 Uhr vor 4 Jahren Dachte ich wohl ähnliches, als ich mit dem Auto von Salzburg nach Oberösterreich unterwegs war und FM4 hörte. Bis sich ein junges Mädchen im Radio hörte, das wohl eine Nase wie Mike Krüger hatte und sich diesen Zinken gerne wegoperieren lassen wollte. Damals, im Auto fasste ich einen großen Entschluss. Ein Entschluss, der mein Leben verändern sollte. Ich wollte der Öffentlichkeit von Schönheitsoperationen erzählen, die man sich nicht selbst aussuchen konnte. Von Operationen, die ein Ganzes Leben verändern und auch zerstören können. Von Operationen, die einzig der Normierung von Menschen diente. Zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich es in die Menge schreien, was mir passiert war. Das man mich verstümmelt hatte. Das man mir nicht nur meinen Penis, sondern auch meine Würde geraubt hatte. Das einfach über meinen Kopf hinweg über mich und mein weiteres Leben entschieden wurde, ohne mich zu fragen. Nicht länger mehr wollte ich schweigen. Nicht länger mehr wollte ich mich verstecken. Jeder sollte es wissen. Ein Glück hatte ich, dass an diesem Tag nicht irgendwer, sondern die liebe Mona Moore am anderen Ende der Leitung war, die wohl gemerkt an diesem schönen Sonntag im September auch noch Geburtstag hatte. Happy Birthday Mona und Danke für alles, an dieser Stelle! Wäre jemand anderer an diesem Tag im FM4 Studio hinter dem Micro gesessen, es wäre nicht das daraus geworden, was heute ist. Die Sendung zog ihre Kreise und die richtigen Leute haben sie gehört. Unter anderem eine Filmemacherin und ebenfalls FM4 Moderatorin. Elisabeth Scharang. Sie war es, die mich aufgrund dieses Telefonats in ihre Sendung eingeladen hat und mit mir über Jahre hinweg einen harten und beschwerlichen Weg gegangen ist. Einen Weg zu einem neuen und besseren ICH. Das jetzt hier sitzt, in einem sonnendurchfluteten Büro und darüber nachdenkt, wie lange es wohl noch dauern wird, bis das letzte Blatt den Ast verlässt und die dunkle, kalte Zeit hereingebrochen ist.